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Detailinformationen zum Anlass 
Modul
Soziales Lernen und Classroom Management
Modulverantwortlich
Karin Schönenberger
Code
5324.00.E.06.150
Notenskala
A-F
Credits
3
ASSt
mittel

Qualifikationsprofil

An folgenden Professionskompetenzen wird gearbeitet:
 Kompetenz im Umgang mit Diversität
Kompetenz zur Gestaltung sozialer Beziehungen
 Kompetenz zur responsiven Interaktion und adaptiven Lernbegleitung
Beobachtungs-, Beurteilungs- und Förderkompetenz
Kompetenz zur Gestaltung vielfältiger, verstehensorientierter und motivierender Unterrichtsettings
Kooperations- und Partizipationskompetenz
Reflexions- und Diskurskompetenz
Berufsethische Kompetenz

Modulziele entlang
der Kompetenzaspekte

Deklaratives Wissen (Fachwissen und fachdidaktisches Wissen verstehen)
Die Studierenden…

  • kennen die Bedeutung der Beziehungsgestaltung für ein gelingendes Classroom-Management.
  • kennen Konzepte des Classroom-Managements, die das Lernen der Kinder und die Sozialpsychologie des Unterrichts im Fokus haben.
  • kennen das Modell der sozialen Kompetenz von Perren und Malti (2016).
  • kennen die Grundlagen zur Entwicklung der sozial-emotionalen Kompetenz.
  • kennen Grundlagen zur Thematik «Gruppenprozesse».
  • kennen Möglichkeiten, soziale Kompetenzen zu fördern (Spiele, Übungen, soziale Trainingsprogramme).
  • kennen Grundlagenwissen zum Thema «Konflikte zwischen Kindern».
  • kennen Grundlagen zum Thema «Mobbing».
  • kennen Vorgehensweisen im Fall von Mobbing.

Prozedurales Wissen (Fachwissen und fachdidaktisches Wissen anwenden)
Die Studierenden…

  • kennen Möglichkeiten der Beziehungsgestaltung und können solche umsetzen.
  • können Präventionsstrategien der Klassenführung ein- bzw. umsetzen.
  • können korrektive Massnahmen situationsadäquat anwenden.
  • können Kinder beim Aufbau sozialer Kompetenzen und im sozialen Lernen unterstützen.
  • können Gruppenbildungsprozesse unterstützen.
  • können Konflikte zwischen Kindern ressourcenorientiert begleiten.
  • können Rituale als ein Element der Klassenführung gezielt planen und umsetzen.

Metakognitives Wissen (handlungssteuerndes Wissen begründen und beurteilen)
Die Studierenden…

  • erkennen die Bedeutung des Classroom Managements als Basis bzw. Rahmenbedingung für gelingende Lernprozesse.
  • können in der Praxis erlebte Prozesse anhand der Theorie reflektieren und analysieren.
  • können Störungen im Unterricht mehrperspektivisch verstehen und analysieren und dabei die Entwicklung der Kinder miteinbeziehen sowie die eigene Rolle reflektieren.
  • können korrektive Massnahmen kritisch einordnen.

Überzeugungen und Haltungen (berufsethische Kompetenz aufbauen)
Die Studierenden…

  • legen Wert auf eine intakte Lehrpersonen-Kind-Beziehung.
  • legen Wert auf positive Peerbeziehungen unter den Kindern.
  • stellen die Lernprozesse der Kinder in den Fokus ihres unterrichtlichen Handelns.
  • pflegen eine ressourcenorientierte Haltung und eine positive Fehlerkultur im Unterricht.

Kommunikative Fertigkeiten
Die Studierenden…

  • können die erworbene Expertise gegenüber Dritten argumentativ darlegen.

Selbstlernfähigkeiten
Die Studierenden…

  • können die Informationen aus dem Modul im eigenen Berufsalltag nutzen und sich anhand der theoretischen Grundlagen in ihrem Classroom-Management selbständig weiterentwickeln und reflektieren.
  • können bei Bedarf Fachliteratur oder Fachstellen (z.B. für Umgang mit Mobbing) selbständig beiziehen.
  • können ihre Praxiserfahrungen anhand des theoretischen Wissens weiter ausdifferenzieren.
Modulinhalte 

Einführung ins Modul
> Ziele, Situierung, Modulübersicht, Leistungsnachweis
> Erwartungen
> Begriffe: soziales Lernen und Classroom Management

Beziehungsgestaltung I
> Beziehungen im Schulalltag – professionelle Beziehungsgestaltung
> Lehrperson als Beziehungsperson 
> Vertrauen
> Merkmale von Beziehungspersonen
> Banking Time

Soziales Lernen 
> Gruppenprozesse/Gruppenbildung
> Normen
>  und Funktionen von Rollen
> Bedeutung von sozialem Lernen
> Entwicklungspsychologische Grundlagen zur sozialen Entwicklung 
> Beispiele zum sozialen Lernen
> Programme zum Training von sozialen Kompetenzen

Konflikte zwischen Kindern
> Konflikt-Definition
> Häufige Konfliktarten in KGU
> Erforderliche Kompetenzen zur konstruktiven Konfliktlösung
> Konfliktlösestrategien
> Begleitung durch die Lehrperson bei Konflikten zwischen Kindern

Mobbing in Kindergarten und Schule
> Begriffsklärung
> Formen von Mobbing
> No Blame Approach
> Vorgehen bei Verdacht auf Mobbing

Rituale
> Bedeutung für den Unterricht und die Klassenführung
> Einsatz
> Chancen und Herausforderungen
> Rituale vs. Routinen/Prozeduren

Präventives Führungsverhalten 
> Komplexität des Unterrichts
> Verhalten der Kinder verstehen
> erwünschtes Verhalten fördern/aufbauen
> Störungen verstehen 
> Strategien
> Clover-Modell
> Partizipation
> Unterricht, der das Handeln und Lernen der Kinder in den Blick nimmt.
 
Regeln
> Normen und Regeln
> Kritische Diskussion zur Notwendigkeit von Regeln in KG und US

Belohnungen und Strafen 
> Bedeutung von Belohnungen und Bestrafungen für die Kinder
> Bedeutung für die Beziehungsgestaltung
> Problematik von Strafen

Bezüge zu den Querschnitthemen   Beobachten und Beurteilen:
Wie kann oder soll soziale Kompetenz beurteilt werden? -> Förderung fokussieren  Entwicklungsstand erkennen und «beurteilen»

Spielen und Lernen:

Soziales Lernen: Bezüge zur Spielentwicklung (Beobachtungskriterien)
Soziales Lernen im Spiel, insbesondere im Rollenspiel erkennen und anregen

Vielfalt begegnen:
Klassenführung: Umgang mit Heterogenität -> wie den verschiedenen Bedürfnissen und Entwicklungen gerecht werden?
Soziales Lernen bedeutet ein konstruktiver Umgang mit Vielfalt
Lernarrangement
Präsenzregelung Das Modul ist präsenzpflichtig. Richtlinien zur Modulbewertung und Präsenzpflicht finden Sie hier:
https://www.phtg.ch/studium/kindergarten-unterstufe/dokumente/richtlinien/
Leistungsnachweis Inhalt: Der Leistungsnachweis findet in Form einer mündlichen Gruppenprüfung von 55 Minuten statt. 
Unmittelbar vor der Prüfung wird den Studierenden ein Fallbeispiel zugeteilt, welches sie in der Vorbereitungszeit individuell analysieren und entsprechende Handlungsmöglichkeiten ausarbeiten. Anschliessend präsentieren die Studierenden ihre Überlegungen in einem Fachgespräch, machen theoretische Bezüge und zeigen, wie sie die im Modul erarbeiteten Inhalte verstanden und vernetzt haben.

Form: mündliche Prüfung

Termin: Lern-/Leistungsbilanzwochen
Literatur
  • Alsaker, F. (2017). Mutig gegen Mobbing in Kindergarten und Schule (2., unveränd. Aufl.). Bern: Verlag Hans Huber. S. 13–56.
  • Blank-Mathieu, M. et al. (2010). Erziehungswissenschaft, Band 2. Troisdorf: Bildungsverlag EINS. S. 250–265.
  • Campana, S. (2017). ROT für die Ampel im Klassenzimmer. 4–8 Fachzeitschrift für Kindergarten und Unterstufe, 2/2017, 34–35.
  • Blum, H. (2019). No Blame Approach. Mobbing-Intervention in der Schule. Praxishandbuch (6., aktualisierte Auflage). Köln: Fairaend. S. 56–67.
  • Dubs, R. (2009). Lehrerverhalten. Zürich: skw. S. 507–533.
  • Fasseing Heim, K. (2017) Was können Regeln regeln? Die Bedeutung von Regeln für das Zusammenleben im Kindergarten – eine Reflexion. In C. Walter-Laager, M. Pfiffner & K. Fasseing Heim (Hrsg.), Beziehungen in der Kindheit. Soziales Lernen in frühpädagogischen Einrichtungen verstehen und unterstützen (S. 105–138). Bern: hep.
  • Frick, J. (2008). Beziehungsgeschehen und Motivation. Die Bedeutung der Lehrer/innen-Schüler/innen-Beziehung. ph akzente 4/08, 22–25.
  • Gehrig, H. (2013). Anerkennung und Partizipation – wie gelingt mir das? Schwerpunkt 4bis8, 1/13, 6–7.
  • Grabbe, B. (2001). Lob und Ermutigung – zwei grundsätzlich verschiedene Erziehungshaltungen. Pädagogik, 10/01, 40–43.
  • Grolimund, F. (2018). Strafe – muss das sein? Fritz und Fränzi, Schweizer Elternmagazin, Juni/Juli 2017, 54–55.
  • Grolimund, F. (2017). Belohnungen: ein zweischneidiges Schwert. Fritz und Fränzi, Schweizer Elternmagazin, Oktober 2018, 52–53.
  • Haag, L. & Streber, D. (2020). Klassenführung. Erfolgreich unterrichten mit Classroom Management (2. Aufl.). Weinheim und Basel: Beltz. S. 13–35.
  • Habida Kreszmeier, A. (2018). Ritual ist schön, aber macht Arbeit: Aspekte ritueller Fürsorglichkeit. In J. Brühlmann & D. Conversano (Hrsg.), Rituale an Schulen. Wirksam und unterschätzt (1. Aufl., S. 19–23). Zürich: Verlag LCH.
  • Hofmann, P. (2016). Ampelsysteme in der Schule sind unzulässig. Bildung Schweiz 2/16, 21.
  • Inauen, J. (2011). Konflikte im Kindergarten. Eine Untersuchung der Konfliktlösestrategien von Heilpädagogischen Lehrpersonen auf der Kindergartenstufe. Interkantonale Hochschule für
  • Heilpädagogik Zürich, Pädagogik bei Schulschwierigkeiten BB08/11, Master – These. S. 5–23
  • Juul, J. & Jensen H. (2019). Vom Gehorsam zur Verantwortung. Für eine neue Erziehungskultur (8., neu übersetzte, überarbeitete und erweiterte Ausgabe). Weinheim und Basel: Beltz. S. 114–119/S. 177–183.
  • Juul, J. (2017). Erwünschtes Verhalten zu belohnen, ist Machtmissbrauch. Fritz und Fränzi, Schweizer Eltern Magazin, März/2018.
  • Portmann, N. (2017). Bühne frei für ein konstruktives Miteinander! Wie Kinder in theaterpädagogischen Settings ihre Sozialkompetenz spielend entwickeln können. In C. Walter-Laager, M.
  • Pfiffner & K. Fasseing Heim (Hrsg.), Beziehungen in der frühen Kindheit. Soziales Lernen in frühpädagogischen Einrichtungen verstehen und unterstützen (S. 137–186). Bern: hep.
  • Simoni, H. (2007). Wie erleben und verstehen kleine Kinder Strafen? undKinder 80/2007, 31–39.
  • Sodian. B., Perst, H. & Meinhardt, J. (2012). Entwicklung der Theory of Mind in der Kindheit. In H. Förstl (Hrsg.), Theory of Mind. Neurobiologie und Psychologie sozialen Verhaltens (2., überarb. und aktualisierte Aufl., S. 62–73). Berlin und Heidelberg: Springer.
  • Straub, C. (2020). Eins, zwei, drei, WIR. Soziales Lernen ist nur in der Interaktion mit anderen Menschen möglich. So könnte es aussehen. 4bis8 Fachzeitschrift für Kindergarten und Unterstufe, 6/2020, 29–31. 
  • Straub, C. (2015). Die pädagogische Bedeutung von Ritualen. Sportunterricht, 2015 (2), 36–40.
  • Vogel, D. (2019). Banking Time – ein beziehungsorientierter Umgang mit auffälligem Verhalten. Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, Jg. 25, 3/2019, 33–40.
  • Walter-Laager, C. & Plautz, C. (2017). Kinderkonflikte – ein Lernfeld? In In C. Walter-Laager, M. Pfiffner & K. Fasseing Heim (Hrsg.), Beziehungen in der Kindheit. Soziales Lernen in frühpädagogischen Einrichtungen verstehen und unterstützen (S. 81–103). Bern: hep.
  • Wannack, E. & Herger, K. (2014). Prozeduren. Classroom Management: Unterrichtsgestaltung in der Schuleingangsstufe, Beiträge für die Praxis (1. Aufl., S. 36–44). Bern: hep.
  • Wettstein, A. & Scherzinger, M. (2018). Störungen im Unterricht wirksam begegnen. Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, Jg. 24, 5–6/2018, 26–32.

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