Qualifikationsprofil |
An folgenden Professionskompetenzen wird gearbeitet:
Kompetenz im Umgang mit Diversität
Kompetenz zur Gestaltung sozialer Beziehungen
Kompetenz zur responsiven Interaktion und adaptiven Lernbegleitung
Beobachtungs-, Beurteilungs- und Förderkompetenz
Kompetenz zur Gestaltung vielfältiger, verstehensorientierter und motivierender Unterrichtsettings
Kooperations- und Partizipationskompetenz
Reflexions- und Diskurskompetenz
Berufsethische Kompetenz
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Modulziele entlang
der Kompetenzaspekte |
Deklaratives Wissen (Fachwissen und fachdidaktisches Wissen verstehen)
Die Studierenden…
- vertiefen ihr Grundlagenwissen der Linguistik.
- kennen zentrale Entwicklungsmodelle des Lesens und Schreibens.
- kennen didaktische Grundlagen für die Lese- und Schreibförderung.
- verstehen die Systematik der Deutschen Rechtschreibung.
- kennen die grafomotorischen Grundlagen und die didaktischen Schritte der Erstschrift
Prozedurales Wissen (Fachwissen und fachdidaktisches Wissen anwenden)
Die Studierenden…
- verwenden Fachbegriffe der Linguistik, um in der Praxis beobachtete Aspekte des Lesens und Schreibens zu benennen.
- können ihre Beobachtungen in der Unterrichtspraxis mit den Theoriemodellen und Ergebnissen aus der Forschung in Zusammenhang bringen.
- können den Entwicklungsstand von Schülerinnen und Schülern einschätzen und weitere Förderschritte planen.
- können Fördermöglichkeiten der Grafomotorik umsetzen und den schrittweisen Aufbau der Erstschrift inkl. Tastaturgebrauch und digitalem Diktieren planen.
Metakognitives Wissen (handlungssteuerndes Wissen begründen und beurteilen)
Die Studierenden…
- können den Einsatz bestimmter Aufgaben oder Lehrmittel zur Lese- und Schreibförderung begründen.
- können den Einsatz von Tests begründen (z.B. Lesetests, Rechtschreibtests)
- erklären den Einsatz von Beobachtungsverfahren und begründen die daraus resultierende Förderung.
Überzeugungen und Haltungen (berufsethische Kompetenz aufbauen)
Die Studierenden…
- ist bewusst, dass Lesen und Schreiben für die Teilhabe an der Gesellschaft von zentraler Bedeutung sind.
- ist wichtig, auf die Heterogenität ihrer Schülerinnen und Schüler in Bezug auf die Lese- und Schreibkompetenz einzugehen.
- ist wichtig, den Lese- und Schreibprozess in allen Fächern zu fördern.
- ist wichtig, die Gründe für bestimmte "Fehler" der Schülerinnen und Schüler zu erforschen.
- Die Studierenden wertschätzen die Entwicklungsschritte des Von-Hand-Schreibens in Ergänzung zum Tastaturschreiben oder digitalen Diktieren.
Kommunikative Fertigkeiten
Die Studierenden…
- nehmen ihre Vorbildfunktion in Bezug auf das Lesen und Schreiben wahr.
- können Schülerinnen und Schülern Rückmeldung geben, die deren Sprachkompetenzen und ihren handschriftlichen Spracherzeugnissen entsprechen.
- können sich mit Fachpersonen und Erziehungsberechtigten adäquat austauschen.
- können die Förderziele verschiedener Übungen begründen und einordnen.
Selbstlernfähigkeiten
Die Studierenden…
- können sich selbständig mit Fachtexten auseinandersetzen.
- können selbständig eine Lese- oder Schreibförderungssequenz planen und durchführen.
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Modulinhalte |
- frühe Literalität: Voraussetzungen für das Lesen und Schreiben, der Grafomotorik sowie der Erstschrift, Konzepte von Schriftlichkeit bei Kindern im Kindergarten, Spielumgebung mit Schrift anreichern
- Schriftspracherwerb: phonetisches Schreiben (typische "Fehler" von SchreibanfängerInnen), Systematik der Laut-Buchstaben-Zuordnung (Graphem-Phonem-Korrespondenz), Schriftaneignung als Konstruktionsprozess, Aufbau von Handschrift- und Tastatur-Pattern der teilverbundenen Handschrift parallel zum Schriftspracherwerb, Stufenmodell des Schriftspracherwerbs (Valtin), kognitive Prozesse beim Schreiben
- Rechtschreibung: Systematik der Rechtschreibung, Aufbau der Rechtschreibkompetenz, SchülerInnentexte fehlerdifferenzierend korrigieren, Rechtschreibförderung, Rechtschreibung beurteilen
- Schreiben: Entwicklung der Schreibkompetenz, Schreibprozess, Schreibprodukte, Kreatives Schreiben, freies Schreiben, funktionales Schreiben, Basale Schreibfertigkeiten, Schreibstrategien, Schreiben als soziale Praxis, Textmuster, Textsorten, Diktieren (Textproduktion ohne Verschriften), gute Schreibaufgaben, Texte beurteilen
- Leseerwerb: Konzepte von Lesekompetenz, Kognitive Teilprozesse beim Lesen, Mehrebenenmodell des Lesens (Rosebrock), Leseentwicklungsphasen (Niedermann & Sassenroth), Illetrismus, Leseleistung beurteilen, Lesestandserfassung (Dani hat Geburtstag)
- Leseförderung: Lesedidaktik,Lesetraining (Lesefertigkeiten, Lesegeläufigkeit, Lesestrategien), Leseverständnis, Lesen in allen Fächern (gute Leseaufgaben), Lesemotivation und Leseanimation
- Allgemein: Fokus Heterogenität bei allen Themen, Sprachhandeln der Lehrperson (z.B. Blockschrift/ Basisschrift/ teilverbundene Handschrift/ Computerschrift), Bezüge zum Lehrplan
- Lehrmittel: für Erstlesen und -schreiben, Lesen und Schreiben in den neuen Deutschlehrmitteln (Deutsch und Sprachwelt 1)
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Bezüge zu den Querschnitthemen |
Beobachten und Beurteilen:
• Beobachtungsinstrumente und Tests (Lesen, Schreiben, Rechtschreibung)
• Beurteilung (der sprachlichen Leistung)
Spielen und Lernen:
•Lesen und Schreiben, Zeichnen und Grafomotorik im Freispiel
• Spielumgebung sprachlich anreichern, spielerisch Lesen und Schreiben lernen
• Handlungsorientierte Sprachförderung steht im Vordergrund
Vielfalt begegnen:
• Erhebung des Entwicklungsstandes in Bezug auf Lesen, Schreiben, Rechtschreibung
• Heterogenität der Schülerinnen und Schüler in Bezug auf Lesen und Schreiben und damit verbunden in Bezug auf Deutsch- und anderssprachige Kompetenzen
• Differenzierung der Förderangebote |
Lernarrangement |
Vorträge, Lektüreaufträge, Arbeit mit praktischen Beispielen, Diskussionen |
Präsenzregelung |
80% Präsenzpflicht |
Leistungsnachweis |
Inhalt: Grafomotorik, Lesen, Schreiben
Form: Schriftliche Semesterprüfung
Termin: LLB, KW6 |
Literatur |
- Brinkmann, E. & Brügelmann, H. (2021): Wie Kinder sprechen, lesen und schreiben lernen. Die Sprachstarken 1 - Didaktikband. Baar: Klett & Balmer. Kapitel 2.3, S. 37-54.
- Bürgin, T. & Menz, M. (2008): OIAASCHATAN! Wie Kindergartenkinder schreiben. In Grundschule. Magazin für Aus- und Weiterbildung 5/2008 (S. 10-13). Braunschweig: Westermann.
- Gold, A. (2018): Lesen kann man lernen. Wie man die Lesekompetenz fördern kann. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
- Lindauer, T. & Schmellentin, C. (2008): Die wichtigen Rechtschreibregeln. Handbuch für den Unterricht. Zürich: Orell Füssli Verlag.
- Neugebauer, C. (2021): Machen wir uns keine Illusionen!. In: Buch und Maus. 03/21. S. 2-5.
- Niedermann, A. & Sassenroth, M. (2017). Lesestufen – Ein Instrument zur Feststellung und Förderung der Leseentwicklung. Hamburg: Persen. Kapitel 2, S. 7-17.
- Philipp, M. (2016): Lesesozialisation: zur Bedeutung von Familie, Schule und Peergroup. In A. Bertschi-Kaufmann & T. Graber (Hrsg.), Lesekompetenz – Leseleistung – Leseförderung. Grundlagen, Modelle und Materialien (S. 88-101). Zug: Klett&Balmer Verlag.
- Schär, R. & Biasio, E. (2016): Mit Schrift in Kontakt kommen. In 4bis8. Fachzeitschrift für Kindergarten und Unterstufe 8/2016 (S. 24-25). Bern: Schulverlag Plus.
- Schorch, G. (2006): Entwicklung des Handschreibens. In U. Bredel et al. (Hrsg.), Didaktik der Deutschen Sprache. Band 2 (S. 286-296). Paderborn et al.: Schöningh Verlag.
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Weitere Informationen |
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