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Detailinformationen zum Anlass 
Modul
Schriftspracherwerb: Lesen und Schreiben lernen - Fachdidaktik
Modulverantwortlich
Andrea Bühler
Code
5326.00.E.06.211
Notenskala
A-F
Credits
5
ASSt
mittel

Qualifikationsprofil

An folgenden Professionskompetenzen wird gearbeitet:
 Kompetenz im Umgang mit Diversität
Kompetenz zur Gestaltung sozialer Beziehungen
 Kompetenz zur responsiven Interaktion und adaptiven Lernbegleitung
Beobachtungs-, Beurteilungs- und Förderkompetenz
Kompetenz zur Gestaltung vielfältiger, verstehensorientierter und motivierender Unterrichtsettings
Kooperations- und Partizipationskompetenz
Reflexions- und Diskurskompetenz
Berufsethische Kompetenz

Modulziele entlang
der Kompetenzaspekte

Deklaratives Wissen (Fachwissen und fachdidaktisches Wissen verstehen)
Die Studierenden…

  • vertiefen ihr Grundlagenwissen der Linguistik.
  • kennen zentrale Entwicklungsmodelle des Lesens und Schreibens.
  • kennen didaktische Grundlagen für die Lese- und Schreibförderung.
  • verstehen die Systematik der Deutschen Rechtschreibung.
  • kennen die grafomotorischen Grundlagen und die didaktischen Schritte der Erstschrift

Prozedurales Wissen (Fachwissen und fachdidaktisches Wissen anwenden)
Die Studierenden…

  • verwenden Fachbegriffe der Linguistik, um in der Praxis beobachtete Aspekte des Lesens und Schreibens zu benennen.
  • können ihre Beobachtungen in der Unterrichtspraxis mit den Theoriemodellen und Ergebnissen aus der Forschung in Zusammenhang bringen.
  • können den Entwicklungsstand von Schülerinnen und Schülern einschätzen und weitere Förderschritte planen.
  • können Fördermöglichkeiten der Grafomotorik umsetzen und den schrittweisen Aufbau der Erstschrift inkl. Tastaturgebrauch und digitalem Diktieren planen. 

Metakognitives Wissen (handlungssteuerndes Wissen begründen und beurteilen)
Die Studierenden…

  • können den Einsatz bestimmter Aufgaben oder Lehrmittel zur Lese- und Schreibförderung begründen.
  • können den Einsatz von Tests begründen (z.B. Lesetests, Rechtschreibtests)
  • erklären den Einsatz von Beobachtungsverfahren und begründen die daraus resultierende Förderung.

Überzeugungen und Haltungen (berufsethische Kompetenz aufbauen)
Die Studierenden…

  • ist bewusst, dass Lesen und Schreiben für die Teilhabe an der Gesellschaft von zentraler Bedeutung sind.
  • ist wichtig, auf die Heterogenität ihrer Schülerinnen und Schüler in Bezug auf die Lese- und Schreibkompetenz einzugehen.
  • ist wichtig, den Lese- und Schreibprozess in allen Fächern zu fördern.
  • ist wichtig, die Gründe für bestimmte "Fehler" der Schülerinnen und Schüler zu erforschen.
  • Die Studierenden wertschätzen die Entwicklungsschritte des Von-Hand-Schreibens in Ergänzung zum Tastaturschreiben oder digitalen Diktieren. 

Kommunikative Fertigkeiten
Die Studierenden…

  • nehmen ihre Vorbildfunktion in Bezug auf das Lesen und Schreiben wahr.
  • können Schülerinnen und Schülern Rückmeldung geben, die deren Sprachkompetenzen und ihren handschriftlichen Spracherzeugnissen entsprechen.
  • können sich mit Fachpersonen und Erziehungsberechtigten adäquat austauschen.
  • können die Förderziele verschiedener Übungen begründen und einordnen.

Selbstlernfähigkeiten
Die Studierenden…

  • können sich selbständig mit Fachtexten auseinandersetzen.
  • können selbständig eine Lese- oder Schreibförderungssequenz planen und durchführen.
Modulinhalte 
  • frühe Literalität: Voraussetzungen für das Lesen und Schreiben, der Grafomotorik sowie der Erstschrift, Konzepte von Schriftlichkeit bei Kindern im Kindergarten, Spielumgebung mit Schrift anreichern
  • Schriftspracherwerb: phonetisches Schreiben (typische "Fehler" von SchreibanfängerInnen), Systematik der Laut-Buchstaben-Zuordnung (Graphem-Phonem-Korrespondenz), Schriftaneignung als Konstruktionsprozess, Aufbau von Handschrift- und Tastatur-Pattern der teilverbundenen Handschrift parallel zum Schriftspracherwerb, Stufenmodell des Schriftspracherwerbs (Valtin), kognitive Prozesse beim Schreiben
  • Rechtschreibung: Systematik der Rechtschreibung, Aufbau der Rechtschreibkompetenz, SchülerInnentexte fehlerdifferenzierend korrigieren, Rechtschreibförderung, Rechtschreibung beurteilen
  • Schreiben: Entwicklung der Schreibkompetenz, Schreibprozess, Schreibprodukte, Kreatives Schreiben, freies Schreiben, funktionales Schreiben, Basale Schreibfertigkeiten, Schreibstrategien, Schreiben als soziale Praxis, Textmuster, Textsorten, Diktieren (Textproduktion ohne Verschriften), gute Schreibaufgaben, Texte beurteilen
  • Leseerwerb: Konzepte von Lesekompetenz, Kognitive Teilprozesse beim Lesen, Mehrebenenmodell des Lesens (Rosebrock), Leseentwicklungsphasen (Niedermann & Sassenroth), Illetrismus, Leseleistung beurteilen, Lesestandserfassung (Dani hat Geburtstag)
  • Leseförderung: Lesedidaktik,Lesetraining (Lesefertigkeiten, Lesegeläufigkeit, Lesestrategien), Leseverständnis, Lesen in allen Fächern (gute Leseaufgaben), Lesemotivation und Leseanimation
  • Allgemein: Fokus Heterogenität bei allen Themen, Sprachhandeln der Lehrperson (z.B. Blockschrift/ Basisschrift/ teilverbundene Handschrift/ Computerschrift), Bezüge zum Lehrplan
  • Lehrmittel: für Erstlesen und -schreiben, Lesen und Schreiben in den neuen Deutschlehrmitteln (Deutsch und Sprachwelt 1)
Bezüge zu den Querschnitthemen   Beobachten und Beurteilen:
• Beobachtungsinstrumente und Tests (Lesen, Schreiben, Rechtschreibung)
• Beurteilung (der sprachlichen Leistung)

Spielen und Lernen:
•Lesen und Schreiben, Zeichnen und Grafomotorik im Freispiel
• Spielumgebung sprachlich anreichern, spielerisch Lesen und Schreiben lernen
• Handlungsorientierte Sprachförderung steht im Vordergrund

Vielfalt begegnen:
• Erhebung des Entwicklungsstandes in Bezug auf Lesen, Schreiben, Rechtschreibung
• Heterogenität der Schülerinnen und Schüler in Bezug auf Lesen und Schreiben und damit verbunden in Bezug auf Deutsch- und anderssprachige Kompetenzen
• Differenzierung der Förderangebote
Lernarrangement Vorträge, Lektüreaufträge, Arbeit mit praktischen Beispielen, Diskussionen
Präsenzregelung 80% Präsenzpflicht
Leistungsnachweis Inhalt: Grafomotorik, Lesen, Schreiben
Form: Schriftliche Semesterprüfung
Termin: LLB, KW6
Literatur  
  • Brinkmann, E. & Brügelmann, H. (2021): Wie Kinder sprechen, lesen und schreiben lernen. Die Sprachstarken 1 - Didaktikband. Baar: Klett & Balmer. Kapitel 2.3, S. 37-54.
  • Bürgin, T. & Menz, M. (2008): OIAASCHATAN! Wie Kindergartenkinder schreiben. In Grundschule. Magazin für Aus- und Weiterbildung 5/2008 (S. 10-13). Braunschweig: Westermann.
  • Gold, A. (2018): Lesen kann man lernen. Wie man die Lesekompetenz fördern kann. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
  • Lindauer, T. & Schmellentin, C. (2008): Die wichtigen Rechtschreibregeln. Handbuch für den Unterricht. Zürich: Orell Füssli Verlag.
  • Neugebauer, C. (2021): Machen wir uns keine Illusionen!. In: Buch und Maus. 03/21. S. 2-5.
  • Niedermann, A. & Sassenroth, M. (2017). Lesestufen – Ein Instrument zur Feststellung und Förderung der Leseentwicklung. Hamburg: Persen. Kapitel 2, S. 7-17. 
  • Philipp, M. (2016): Lesesozialisation: zur Bedeutung von Familie, Schule und Peergroup. In A. Bertschi-Kaufmann & T. Graber (Hrsg.), Lesekompetenz – Leseleistung – Leseförderung. Grundlagen, Modelle und Materialien (S. 88-101). Zug: Klett&Balmer Verlag.
  • Schär, R. & Biasio, E. (2016): Mit Schrift in Kontakt kommen. In 4bis8. Fachzeitschrift für Kindergarten und Unterstufe 8/2016 (S. 24-25). Bern: Schulverlag Plus.
  • Schorch, G. (2006): Entwicklung des Handschreibens. In U. Bredel et al. (Hrsg.), Didaktik der Deutschen Sprache. Band 2 (S. 286-296). Paderborn et al.: Schöningh Verlag.
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