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Detailinformationen zum Anlass 
Modul
Wissenschaft und Forschung: Einführung und Grundbegriffe
Modulverantwortlich
Peter Steidinger
Code
5344.00.E.06.430
Notenskala
A-F
Credits
3
ASSt
mittel

Qualifikationsprofil

An folgenden Professionskompetenzen wird gearbeitet:
 Kompetenz im Umgang mit Diversität
Kompetenz zur Gestaltung sozialer Beziehungen
 Kompetenz zur responsiven Interaktion und adaptiven Lernbegleitung
Beobachtungs-, Beurteilungs- und Förderkompetenz
Kompetenz zur Gestaltung vielfältiger, verstehensorientierter und motivierender Unterrichtsettings
Kooperations- und Partizipationskompetenz
Reflexions- und Diskurskompetenz
Berufsethische Kompetenz

Modulziele entlang
der Kompetenzaspekte

Deklaratives Wissen (Fachwissen und fachdidaktisches Wissen verstehen)
Die Studierenden kennen…

  • den Unterschied professioneller Praxis (Unterricht machen) und akademischer Praxis (Forschung – zu Unterricht/Bildung – betreiben)
  • die Zugänge der Forschung: empirisch (qualitativ und quantitativ) sowie theoretisch (Paradigma: Literaturarbeit) und deren Funktion und Zusammenspiel im Prozess des Erkenntnisaufbaus der Scientific Community
  • ein Grundmodell von Forschungsprozessen (nach Roos & Leutwyler)
  • Grundformen der Datenerhebung empirischer Methoden; Schritte der Vorbereitung (Instrumente erstellen, Datenaufbereitung)
  • Grundformen der Datenanalyse (qualitativ: Kategorienbildung; quantitativ: deskriptive Statistik) und Interpretation
  • Recherchemöglichkeiten (Bibliothek, Internet) zum Auffinden fachlich relevanter Quellen
  • Verarbeitungsmöglichkeiten der Quellen (Notizsysteme, Bestimmung von behandelten Themen)
  • Anforderungen an wissenschaftliche Texte (exemplarisch: Literaturarbeit): Argumentation, Explizitheit und wiss. Dialog, Aufbau von Texten und Funktionen von Kapiteln; Hilfsmaterialien (ILIAS)
  • ein System der Zitation und des Bibliographierens

Prozedurales Wissen (Fachwissen und fachdidaktisches Wissen anwenden)
Die Studierenden können…

  • zu einem (vorgegebenen) Thema bzw. einem Problemfeld grundlegende Quellen beschaffen, thematische Schwerpunkte bestimmen und ordnen
  • eine einfache Literaturarbeit, aufbauend auf mehreren Quellen, schreiben
  • qualitative und quantitative Daten auswerten (Codierendes Verfahren nach Grounded Theory: In-Vivo-Codes, Kategorienbildung; deskr. Statistik: Kennwerte und basale Diagramme) und grundlegende Interpretationen vornehmen

Metakognitives Wissen (handlungssteuerndes Wissen begründen und beurteilen)
Die Studierenden begründen und beurteilen…

  • ob und inwiefern in einer Forschungsidee Fragestellung, ausgewählte theoretische Konzepte und methodisches Vorgehen kongruent sind
  • ob und inwiefern ein bestimmtes Instrument/Vorgehen jene Daten generiert, welche eine Beantwortung der Frage ermöglichen
  • ob und inwiefern Informationen aus Quellen in den eigenen Text aufgenommen werden können und sollen

Überzeugungen und Haltungen (berufsethische Kompetenz aufbauen)
Die Studierenden lernen, dass…

  • Erkenntnisansprüche explizit und klar begründet werden müssen; sie tun dies selbst und fordern dies auch ein (vom Gegenüber, von Quellen)
  • Erkenntnisansprüche immer kritisierbar sein müssen
  • Erkenntnisse immer „relativ“ und nie absolut, aber dennoch objektiv feststellbar sind
  • unterschiedliche methodische Zugänge notwendig sind, um unterschiedliche Formen der Erkenntnis zu generieren

Kommunikative Fertigkeiten
Die Studierenden können…

  • in schriftlicher (und mündlicher Form) Erkenntnisse eigener wissenschaftlicher Betätigung fachlich korrekt und adressatengerecht kommunizieren
  • an sie als „Zielpublikum“ gerichtete wissenschaftliche Beiträge verstehen, wiedergeben und einordnen 

Selbstlernfähigkeiten
Die Studierenden können…

  • Inhalte (einführender) Literatur zu fachlich und professionell relevanten Themen erarbeiten und adäquat darstellen
  • einfache Schritte basaler Datenauswertung und Interpretation vornehmen
  • einen Text zu einer Frage nach (gegebenem) KIK-Schema (Kontext, Inhalt, Konklusion=Context, Content, Conclusion) entwerfen und schreiben
Modulinhalte 

Modulinhalte „Wissenschaft” in der Lehrer:innenbildung: 

  • Professionelle Praxis (Unterricht inszenieren) und akademische Praxis (Gegenstand, bspw. Unterricht, erforschen) – Merkmale, Ziele und Form der Integration von „Theorie” und „Praxis” 
  • Formen des Wissens von Lehrpersonen: Pedagogical Knowledge, Content Knowledge, Pedagogical Content Knowledge 


“Forschung machen” – Grundformen sozialwissenschaftlicher Forschung:

  • Empirische (qualitative und quantitative) und theoretische Forschung
  • Bedeutung von Theorie und Empirie für den Erkenntnisgewinn der Wissenschaft 
  • Forschungsprozess: Wichtige Schritte für Planung und Durchführung eines Forschungsprojekts 


Empirische Forschung:

  • Qualitative und quantitative Ansätze: Grundlagen, Ziele, methodische Grundformen 
  • Instrumente, Erhebung und Erfassen von Daten 
  • Analyse und Interpretation von Daten 

Theoretische Forschung (Literaturarbeit):

  • Recherche: Quellen finden 
  • Lesen und Aufbereiten von Texten: Themen bestimmen, ordnen, auswählen 
  • KIK-Schema (Kontext, Inhalt, Konklusion): Organisation von wiss. Texten; Funktionen von Textteilen 
  • „Wissenschaftliches Schreiben”: Explizit und dialogisch argumentieren und belegen 
  • „Mein Text mit deinen Ideen”. Formal: Zitieren, Bibliografieren; Inhaltlich: Was soll/muss ich von „dir” übernehmen?
Bezüge zu den Querschnitthemen   Beobachten und Beurteilen: Beobachten und Beurteilen sind Grundfiguren wissenschaftlichen Handelns. Sie sind folglich Bestandteil der akademischen wie auch der professionellen Praxis, mit je unterschiedlichen konkreten Ausformungen. Im Kern geht es in beiden Praxisformen aber darum, eine (begründete) Systematik zu entwickeln, wesentliche Schritte zu unterscheiden (bspw. Feststellen eines Sachverhalts, Interpretation). Im Modul werden diese Kernelemente explizit problematisiert und in ersten Schritten exemplarisch erfahren.

Spielen und Lernen: Spielen und (schulisches) Lernen als je leitende Formen auf bestimmten Schulstufen (für Lernen und Entwicklung) werfen Fragen danach auf, was in solchen Settings die "gute Lehrperson" ausmacht. Im Modul gibt die Frage nach der guten Lehrperson den inhaltlichen Orientierungsrahmen für die Erprobung unterschiedlicher Zugänge der Forschung (empirisch qualitativ und quantitativ; theoretisch). Der Leistungsnachweis basiert auf einer Auseinandersetzung mit den Konzepten der "Beziehung" und der "Anerkennung" und deren Bedeutung in Bildungskontexten, u.a. mit der Perspektive der Begünstigung von Lern- und Entwicklungsprozessen in Settings des "Spielens" und des "Lernens".

Vielfalt begegnen:
Wissenschaft und Forschung versuchen, allgemeine Erkenntnisse (Theorien, Modelle) zu generieren und zu prüfen. Wissenschaft sucht also in erster Linie nach möglichst übergreifender „Einheit“ begrifflicher Fassungen der interessierenden Phänomene. Gerade in der Wissenschaft zeigt sich aber, dass ein Verstehen von Realität immer auch bedingt, die formulierten Prinzipien (Einheiten) in ihrer vielfältigen konkreten Materialisierung (Einzelfall, partikulare Situation, individuelles Handeln und Erleben) zu erkennen. Wissenschaftlichkeit meint daher, dieses Zusammenspiel des konkret Partikularen mit dem abstrakt Allgemeinen für Erkenntnisgewinn und -sicherung zu nutzen. Dieser an sich “dialektische“ Zusammenhang des Partikularen und Allgemeinen findet sich als Herausforderung auch für die professionelle Praxis: Die Gestaltung konkreter Unterrichtssituationen, der Umgang mit partikularen sozialen Situationen von lernenden Individuen lässt sich argumentativ begründend nur unter Rückgriff auf allgemeine Prinzipien (Didaktik, Päd. Psychologie…) bewerkstelligen. Das Handhaben dieses Zusammenspiels von Partikularem und Allgemeinem bilde im Kern die Denkfigur der „Reflexion“. Das Modul bietet Erfahrungsräume, um sich im dafür paradigmatischen Feld von Wissenschaft und Forschung mit solchen reflexiven Formen der begrifflichen Auseinandersetzung mit Phänomenen vertraut zu machen.
Lernarrangement 12 Semesterwochen, 3 Lektionen (Stundenplanslot)
11 Wochen Präsenzunterricht 
1 Woche Datenerhebung/-erfassung
Präsenzregelung Präsenzpflicht
Leistungsnachweis Inhalt: Kleine Literaturarbeit zur Frage der Bedeutung von „Beziehung“ und „Anerkennung“ in Bildungskontexten
Form: Schriftliche Arbeit (Partnerarbeit)
Termin: Ende KW 6
Literatur
  • Wird über ILIAS bereitgestellt
    Für den Leistungsnachweis müssen zusätzliche Quellen recherchiert und mind. 1 im Text verwendet werden
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